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Tag der Kartoffel: Selbstversorgungsgrad in Österreich rückläufig

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IGP warnt: Wirkstoffverlust im Pflanzenschutz führt zu Ertrags- und Flächenverlust und bedroht nachhaltige regionale Produktion.

Anlässlich des Tags der Kartoffel am 19. August macht die IGP auf einen rückläufigen Selbstversorgungsgrad mit der wertvollen Knolle in Österreich aufmerksam. War der Selbstversorgungsgrad von 2000 bis 2009 stets über 90 Prozent, so lag er in den vergangenen 10 Jahren gleich 8-mal unter 90 Prozent. „Diese Zahlen sind alarmierend. In Österreich ist die regionale Produktion zunehmend gefährdet. Aufgrund von Wirkstoffverlusten gibt es kaum noch Werkzeuge, um gegen wirtschaftlich bedeutende Schaderreger wie Drahtwurm, Kartoffelkäfer, Nematoden, Blattläuse als Überträger von Krankheiten, Alternaria oder Kraut- und Knollenfäule vorzugehen“, warnt IGP-Obmann Christian Stockmar. „Die Folge sind Importe u.a. aus Ägypten, wo die Kartoffel unter enormem Ressourcenaufwand in der Wüste produziert wird. Das kann nicht die Idee eines nachhaltigen Ernährungssystems sein, das die EU-Kommission zwar fordert, aber mit einer kurzsichtigen Verbotspolitik konterkariert. Es ist an der Zeit, Experten und Forscher der Industrie stärker in Meinungs- und Entscheidungsprozesse einzubinden. Sie haben die künftige Entwicklung im Pflanzenbau im Blick und können wertvolle Expertise einbringen.“

„Der EU-Agrarpolitik fehlt eine konkrete Vorstellung darüber, wie eine nachhaltige Produktion in Zukunft aussehen sollte. Es werden Wirkstoffe verboten, die Folgen werden aber ignoriert“, so Stockmar. „Der Goldstandard in der Produktion ist der integrierte Pflanzenbau, der eine Vielzahl an Maßnahmen zum Schutz der Kulturen bereithält. Das reduziert den Einsatz von biologischen und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln auf ein notwendiges Minimum. Eine landwirtschaftliche Produktion ohne Wirkstoffe bedeutet letzten Endes keine Produktion – egal ob Bio oder integriert.“ Die IGP will daher die gesunde Pflanze in den Fokus rücken und entwickelt gemeinsam mit diversen agrarischen Organisationen die Vision „Gesunde Pflanzen“. Sie stehen für eine Selbstversorgung mit regionalen und gesunden Lebens- und Futtermitteln sowie eine effiziente und nachhaltige landwirtschaftliche Produktion. „Die EU-Agrarpolitik braucht ein konkretes Ziel und das heißt Sicherung gesunder Kulturen, denn alles andere ist nicht nachhaltig“, betont Stockmar.