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IGP zu Folgenabschätzung: EU-Kommission negiert Folgen der SUR

Seit 2011 ging ein Viertel der Wirkstoffe verloren, während sich Lebensmittelimporte verdoppelt haben. Weitere Reduktion gefährdet landwirtschaftliche Betriebe in EU.

Seit 2011 ging ein Viertel der Wirkstoffe zum Schutz von Pflanzen verloren, gleichzeitig haben sich die Lebensmittelimporte nahezu verdoppelt. „Angesichts dieser Zahlen Ertragsverluste wegzuwischen, die durch die Sustainable Use Regulation (SUR) in ihrer jetzigen Form drohen, ist grob fahrlässig. Die zunehmenden Hitzetage werden den Kulturen zusetzen und Erträge und die Qualität des Ernteguts mindern. Zudem ist wissenschaftlich belegt, dass der Druck durch Schaderreger aufgrund des Klimawandels in den nächsten Jahren steigen wird. Kulturen wie Zuckerrübe, Kartoffel oder Ölkürbis sind bereits jetzt massiv von Wirkstoffverlusten betroffen. Hier wird es – wie seit 2014 beim Raps – zu massiven Rückgängen bei der Anbaufläche kommen, wodurch die Fruchtfolgen als wichtige pflanzenbauliche Maßnahmen weiter verarmen. Die Versorgung Europas mit Lebensmitteln aus einer regionalen Landwirtschaft wird damit ernsthaft gefährdet“, kritisiert Christian Stockmar, Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP). Er warnt zudem vor steigenden Lebensmittelpreisen, die für viele Haushalte nicht leistbar sein werden.

Weiterhin blind ist die EU-Kommission auch gegenüber dem technologischen Fortschritt und Innovationen in den Bereichen Landtechnik und Robotik. Dadurch werden in den nächsten Jahren Reduktionen im Pflanzenschutz möglich sein, aber „es braucht Ziele mit Augenmaß statt illusionären und pauschalen Pi-mal-Daumen-Vorgaben. Eine zukunftsfitte Landwirtschaft nutzt moderne Lösungen und Betriebsmittel. Mit steinzeitlichen Pflanzenschutzmaßnahmen werden wir den kommenden Herausforderungen nicht begegnen können“, so Stockmar.