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IGP unterstützt Forderung nach Folgenabschätzung zu Green Deal und österreichischer Biodiversitätsstrategie

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EU-Kommission sollte Innovation als Schlüssel zu nachhaltiger und zukunftsfitter Landwirtschaft vorantreiben

„Die Einzelstrategien des Green Deals der EU-Kommission beinhalten eine Vielzahl von Zielkonflikten und bergen das Risiko, dass die Erträge der europäischen Landwirtschaft und damit auch die Selbstversorgung weiter sinken. Die IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) unterstützt daher die Forderung der LK Österreich und der Anbauverbände nach einer Folgenabschätzung zum Green Deal“, so IGP-Obmann Christian Stockmar. Die IGP fordert zudem auch für die geplante österreichische Biodiversitätsstrategie, die zahlreiche Punkte des Green Deals aufgreift, eine Folgenabschätzung in Österreich. „Eine falsch umgesetzte Biodiversitätsstrategie steht dem übergeordneten Ziel einer Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln, des Erhalts einer multifunktionalen, nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und flächendeckenden Land- und Forstwirtschaft sowie eines hohen Selbstversorgungsgrads in Österreich entgegen. Es kann auch nicht das Ziel sein, die Lebensmittelproduktion weiter einzuschränken und so ins Ausland zu verlagern“, sagt Stockmar.

Braucht Agrarpolitik des Ermöglichens

Die Landwirte sind mit steigenden Anforderungen im Bereich Boden- und Umweltschutz konfrontiert und haben Herausforderungen durch den Klimawandel wie häufigere Extremwetterereignisse und einen steigenden Schädlings- und Krankheitsdruck zu bewältigen. In vielen Kulturen fehlen bereits jetzt Bekämpfungsoptionen für ein wirksames Resistenzmanagement, da Wirkstoffe verboten wurden, bevor Alternativen entwickelt werden konnten. „Werden die Produktionsbedingungen durch agrarpolitische Maßnahmen weiter eingeschränkt, können die Landwirte künftig den an sie gestellten Aufgaben nicht mehr adäquat nachkommen“, so Stockmar. „Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die europäische Landwirtschaft im Sinne einer höheren Krisenresilienz darin unterstützt werden sollte, eine Eigenversorgung mit Lebensmitteln sicherzustellen. Die Landwirte brauchen dazu Chancen und Perspektiven anstatt einer Reduktions- und Verbotspolitik. Die IGP fordert daher einen Innovation Deal als Ergänzung zum Green Deal.“

Der Innovation Deal beinhaltet u.a.:

1) eine bessere Umsetzung bestehender Rechtsvorschriften und die Etablierung geeigneter Rahmenbedingungen für die Forschung und Entwicklung innovativer Pflanzenschutzmittel
2) Investitionen in technologische Verbesserungen zur nachhaltigen Senkung der Aufwandmenge bei Pflanzenschutzmitteln
3) eine verstärkte Aus- und Weiterbildung von Landwirten in den Bereichen Digitalisierung und Technologie
4) Modelle zur Integration und Etablierung von modernen Technologien und Lösungen in die Landwirtschaft sowie entsprechende Anreizmodelle und Investitionen

Hersteller von Pflanzenschutzmitteln stellen Weichen

„Eine zukunftsfitte Landwirtschaft benötigt mehr Innovation, moderne Betriebsmittel und digitale Technologien. Die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln nehmen ihre Verantwortung wahr und investieren bis 2030 insgesamt 14 Milliarden Euro in innovative Lösungen in den Bereichen Digitalisierung, Präzisionslandwirtschaft und biologischer Pflanzenschutz“, betont Stockmar. Dass das der richtige und ein nachhaltiger Weg ist, belegen die sinkenden Aufwandmengen. So konnten Dank Forschung und Entwicklung sowie verbesserter Applikationsgeräte die Aufwandmengen pro Hektar seit den 50er Jahren um 95 Prozent reduziert werden.