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IGP fordert Umdenken: Gesunde Pflanzen für gesunde Ökosysteme

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Breiter Werkzeugkasten des integrierten Pflanzenschutzes ermöglicht Landwirten Schutz der Kulturen. IGP fordert zum UN-Tag der Pflanzengesundheit EU-Innovationsstrategie für gesunde Pflanzen und zukunftsfitte Landwirtschaft.

Gesunde Pflanzen gewährleisten einen hohen Selbstversorgungsgrad mit hochwertigen Lebensmitteln, eine effiziente und wirtschaftliche Produktion der Betriebe auf den bestehenden Agrarflächen sowie den Schutz von Umwelt, Boden und Artenvielfalt. „Pflanzen erfüllen für die Menschen sowie die Ökosysteme wichtige Leistungen. Immerhin über 80 Prozent der menschlichen Nahrung und rund 98 Prozent des Sauerstoffs aus der Luft stammen aus pflanzlichen Quellen. Dieser Nutzen wird aber aufgrund unterschiedlicher Faktoren zunehmend gefährdet“, so IGP-Obmann Christian Stockmar. Dafür soll der Tag der Pflanzengesundheit am 12. Mai, der von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde, ein Bewusstsein schaffen.

In der Landwirtschaft führen Wirkstoffverluste und sich ausbreitende Schaderreger laut FAO dazu, dass jährlich bis zu 40 Prozent der Ernten durch Pflanzenschädlinge und -krankheiten verloren gehen. Der Klimawandel und seine Folgen verschärfen die Situation zusätzlich. Gehen weitere Wirkstoffe verloren und gibt es keine Alternativen, erreichen Kulturpflanzen nicht ihr volles Potenzial und können ihre Leistungen für die Ökosysteme und die Versorgung mit Lebensmitteln nicht erbringen. „Daher braucht es ein agrarpolitisches Umdenken weg von einer Input- und hin zu einer Output-orientierten und ganzheitlichen Debatte“, so Stockmar. Er nennt als Beispiel die Zuckerrübe: Der Verlust von Wirkstoffen führt zu teils dramatischen Ernteverlusten und -ausfällen. Neben dem sinkenden Selbstversorgungsgrad hat das vor allem für die Umwelt Folgen, denn 1 Hektar Zuckerrüben bindet ca. 21 Tonnen Kohlendioxid und setzt 14 Tonnen Sauerstoff frei (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Innovationsstrategie für gesunde Pflanzen entwickeln

Gesunde Pflanzen tragen dazu bei, die gesetzten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, sei es auf ökonomischer, ökologischer oder sozialer Ebene. Um ihren Beitrag zu leisten, investieren die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 insgesamt 14 Milliarden Euro in die Entwicklung von modernen Technologien und biologischen Pflanzenschutzmitteln. Damit soll der Werkzeugkasten für den integrierten und biologischen Pflanzenschutz erweitert werden, betont Stockmar: „Die Industrie ist Teil der Lösung. Aber für eine hohe Innovationskraft sowie eine Versorgung der Landwirte mit effizienten Werkzeugen braucht es optimale Rahmenbedingungen. Das ist aktuell aufgrund der fehlenden Planbarkeit und Rechtsunsicherheit nicht der Fall.“

Das hat auf die gesamte biologische und integrierte landwirtschaftliche Produktion dramatische Auswirkungen. Die IGP appelliert daher an die EU-Agrar- und Umweltpolitik, gemeinsam mit diversen Stakeholdern eine klare Forschungs- und Innovationsstrategie auf- und umzusetzen. „Dafür stehen die Pflanzenschutzmittel-Hersteller jederzeit bereit“, unterstreicht Stockmar.