Erfolgreiche Großaktion gegen illegale Pflanzenschutzmittel
Nur zugelassene Pflanzenschutzmittel bei seriösen Händlern kaufen
Seit Jahren arbeiten internationale Strafverfolgungsbehörden im Rahmen der Operation Silver Axe zusammen, um gegen die Verbreitung gefälschter und illegaler Pflanzenschutzmittel vorzugehen. Bei der diesjährigen, von Europol koordinierten Schwerpunktaktion zwischen 25. Jänner und 25. April 2022 konnten erneut große Erfolge verzeichnet werden: Zehn Personen wurden festgenommen sowie insgesamt 1.150 Tonnen illegaler und gefälschter Produkte sowie eine Produktionsstätte in Bulgarien beschlagnahmt. Die Ergebnisse der heurigen Aktion zeigen, dass vor allem in Südeuropa und um das Schwarze Meer verstärkt Fälschungen im Umlauf sind.
Die IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) appelliert an Landwirte, nur zugelassene Pflanzenschutzmittel bei seriösen Händlern zu kaufen und zu verwenden. „Diese sind bewertet, geprüft und damit bei sachgemäßer Anwendung sicher. Nicht zugelassene und illegale Produkte wiederum sind nicht geprüft und können Umwelt- und wirtschaftliche Schäden verursachen. Zudem drohen hohe Strafen und Kosten durch die Entsorgung“, so IGP-Obmann Christian Stockmar. „Sie gefährden auch die Ziele der Farm-to-Fork-Strategie sowie eine nachhaltige Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion in Europa. Daher unterstützen die IGP und ihre Mitglieder die Aktion.“
Bei der Operation Silver Axe wirken die Behörden von 25 EU-Staaten – darunter Österreich – sowie von 6 Drittländern, das Amt der EU für geistiges Eigentum (EUIP), das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF), die DG SANTE der EU-Kommission und CropLife Europe als Vereinigung der Hersteller von Pflanzenschutzmitteln mit. Die operativen Aktivitäten konzentrieren sich dabei auf Häfen, Flughäfen und andere Eingangspunkte, an denen der Import und Export von illegalen und gefälschten Pflanzenschutzmitteln stattfindet. Durch das koordinierte Vorgehen konnten in den vergangenen Jahren insgesamt 4.921 Tonnen gefälschter Pflanzenschutzmittel sichergestellt werden. Künftig soll der Fokus verstärkt auf innereuropäischen Produktionsstätten von illegalen Produkten liegen.