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IGP zu Global 2000 Bienen-Round-Table: Hoffen auf ehrliche Debatte

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Meet the Bees: Hoffen auf ehrliche Debatte

Im Vorfeld des heute, Donnerstag, von Global 2000 veranstalteten Round-Tables zum Schutz der Bienen, an dem neben NGO-Vertretern und Imkern auch Vertreter der Pflanzenschutzmittelindustrie teilnehmen, äußerte der Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP), Christian Stockmar, die Hoffnung, dass es im Rahmen des Round-Table-Gespräches zu einer ehrlichen Debatte kommen wird: „Wir begrüßen, dass Global 2000 uns zum Dialog eingeladen hat, zumal es hoch an der Zeit ist, sich auf Fakten zu konzentrieren und die Polemik beiseite zu lassen. Wer den Bienen wirklich helfen will, darf die Augen vor den wirklichen Problemen nicht verschließen. Wir hoffen hier auf eine ehrliche Debatte.“ Etliche Untersuchungen hätten inzwischen ergeben, dass tatsächlich Schädlinge und Krankheitsbefall den Bienen zu schaffen machen, während der sachgerechte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln keine Rolle spiele.

Stockmar: „Die Zahlen der Welternährungsorganisation FAO, aber auch jene der Biene Austria sprechen eine klare Sprache: das weltweite Bienensterben findet nicht statt. Im Gegenteil: global nimmt die Zahl der Bienenvölker zu.“ In Österreich stieg die Zahl der Bienenvölker laut FAO zwischen 2005 und 2013 von rund 280.000 auf über 380.000, weltweit von 75,3 Millionen auf rund 81 Millionen (unter faostat3.fao.org/browse/Q/QA/E abrufbar). Laut Biene Österreich stieg die Zahl der Bienenvölker von 367.583 im Jahr 2010 auf 376.121 im Jahr 2014. Als problematisch bezeichnete Stockmar hingegen die zunehmende Verbreitung der Varroamilbe. Dieser Schädling mache den Bienen zunehmend zu schaffen. Unter dem Vorwand der Biene Gutes zu wollen, habe man jahrelang fälschlicherweise gegen Pflanzenschutzmittel kampagnisiert.

Seit der letzten großen Bienen-Konferenz, die Anfang 2014 von Global 2000 organisiert worden war, sei in Punkto Varroamilbe nichts geschehen. Stockmar: „Für die Biene war 2014 ein verlorenes Jahr!“ Es sei hoch an der Zeit, sich mit den echten Problemen zu beschäftigen.

Die Forderungen der IGP sind klar:
1) Eine verbesserte imkerliche Praxis durch ein Angebot an Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten auch von wissenschaftlicher Seite für Imker.
2) Maßnahmen zur Verbesserung der Bienengesundheit. Dazu gehört ein geschlossenes Vorgehen gegen Schädlinge wie die Varroamilbe und Bienenkrankheiten.
3) Eine Offensive zum Ausbau von Habitaten und Trachtflächen für Bienen auf privaten und öffentlichen Flächen.
4) Eine weitere Versachlichung des Dialogs zum Thema Pflanzenschutzmittel auf Augenhöhe. Hierzu zählt insbesondere die Angleichung von Methodik und Forschungsdesign bei NGO-Studien an die wissenschaftlichen Erfordernisse bei Zulassungsprozessen.

„Die IGP will heute die Chance nutzen, die wirklichen Problemfelder der Honigbienen und Wildbestäuber zu thematisieren“, so Stockmar. Die Varroabehandlungen waren in den letzten beiden Wintern unzureichend, dramatische Verluste waren die Folge. „Wir haben jetzt gemeinsam die Chance, es besser zu machen. Für einen sachlichen Dialog sowie sinnvolle und wirksame Maßnahmen zum Schutz der Bienen stehen wir jederzeit zur Verfügung.“